Das alte Gefängnis

Viele Plünderungen und Brandschatzungen ließen den Ort nie aufblühen, denn jede Soldatentruppe, egal welcher Obrigkeit dienend, hielt sich schadlos an dem Ort, der an dieser Straße zwischen Trier und Koblenz lag.
Interessant ist, dass gerade ein Gebäude alle Stürme der letzten Jahrhunderte überstand, weil es nämlich von allen Obrigkeiten genutzt wurde: Das Alte Gefängnis.
So steht in Kaisersesch noch das einzige kurtrier'sche Gefängnis zwischen Trier und Koblenz. Es war im Laufe seiner Geschichte Amtshaus, Gefängnis, französische Mairie, Versorgungsamt und zum Schluss Obdachlosenasyl. Inzwischen wurde es umgebaut, dient als Heimatmuseum und beherbergt im 1. Stock eine Bücherei und ein Archiv mit alten Akten, sowie ein Pilgerzimmer.

Historisches:

Die kurtierische Zeit

Das Untergeschoss war bis 1730 sowohl Gefängnis als auch Amtsstube. Mit dem Bau des Obergeschosses im Jahre 1730, das als leichtes Fachwerk auf das Untergeschoss gesetzt wurde, wurde die Amtsstube nach oben verlegt. In der Amtsstube arbeitete ein kurtierischer Amtmann. Das Untergeschoss bestand noch aus einer Zelle, und ab 1730 auch befand sich dort auch die Wärterwohnung.

Die französische Zeit

Mit dem Einmarsch der Franzosen 1795 wurde Kaisersesch "Mairie" im neu gebildeten Kanton Koblenz. Von nun an war das Alte Gefängnis ein Gefängnis und auch eine Polizeistation.

Die preußische Zeit bis heute

Als die Region 1815 Preußen zufiel, befand sich im Gebäude das Bürgermeisteramt und das Gefängnis. Im Obergeschoss entstand eine Lehrerwohnung, welche bis 1939 bewohnt war. Ab 1922 wurde das Alte Gefängnis als Unterkunft für durchreisende Handwerksburschen und Asylanten genutzt.
Während des Krieges wurde im Untergeschoss eine Einheit Sachsen untergebracht, Ende des Krieges diente es als Schlafstätte polnischer und russischer Kriegsgefangener.
1944 wurde auf das Dach des Gebäudes ein Aussichtsturm gebaut, wo freiwillige Kaisersescher Wache hielten, um vor ankommenden allierten Flugzeugen zu warnen und Löscheinsätze zu koordinieren.
1937-1948 war das Obergeschoss ein Wirtschaftsamt, danach wurde es als Mietwohnung umgewandelt.

Die Zellen im Untergeschoss wurden bis 1953 genutzt, danach wurden diese wegen der Unzumutbarkeit in das neue Bürgermeisteramt verlegt. Dies war das Ende des Kaisersescher "Alten Gefängnises".

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